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Vor fünfter Verhandlung: 50.000 Stahlarbeiter im Warnstreik

Duisburg (ap) — Einen Tag vor der fünften Tarifrunde für die rund 130.000 Stahlarbeiter in Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen und Bremen haben gestern knapp 50.000 Beschäftigte mit Warnstreiks die gewerkschaftlichen Forderungen unterstützt. Nach Angaben der Industriegewerkschaft Metall in Dortmund legten alleine in Duisburg mehr als 8.500 Stahlarbeiter für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Insgesamt habe es in 28 Stahlstandorten der drei Tarifbezirke Demonstrationen und Kundgebungen gegeben.

Schwerpunkte waren neben Duisburg Bochum, Dortmund, Witten und Salzgitter. Für heute kündigte die Gewerkschaft weitere Warnstreiks in Düsseldorf und Osnabrück an. Wie ein Sprecher der IG Metall sagte, beteiligten sich in mehreren Städten aus Solidarität auch zahlreiche Beschäftigte der Metallbranche an den Protestaktionen. Die Kollegen hätten erkannt, daß die Arbeitgeber an den Stahlarbeitern ein Exempel statuieren wollten, meinte der Gewerkschafter.

Nach den bisher ergebnislos verlaufenen vier Verhandlungsrunden forderte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Lorenz Brockhues, die Arbeitgeber auf, am Mittwoch endlich ein neues Tarifangebot auf den Tisch zu legen.

Die IG Metall fordert nach wie vor 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber hatten zuletzt in der vorletzten Woche ihren Vorschlag erneuert, die Tarifgespräche um sechs Monate auf April 1992 zu vertagen und in dieser Zeit jedem Arbeitnehmer einen Zuschlag von 100 Mark zu zahlen. Dieses Angebot hatte die Gewerkschaft zuletzt als „Unverschämtheit“ abgelehnt.

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