: 7000 Wissenschaftler aus der Ex-DDR sollen arbeitslos werden
Karlsruhe (dpa) — Von den 17.000 Beschäftigten der Akademie der Wissenschaften der früheren DDR werden rund 7.000 arbeitslos. Diese Zahlen wurden vor dem Bundesverfassungsgericht bekannt, das über eine Verfassungsbeschwerde von 467 Betroffenen gegen die „Warteschleifenregelung“ verhandelte. Die Wissenschaftler wenden sich gegen eine Regelung im Einigungsvertrag, wonach ihre Arbeitsverträge zum 31. Dezember auslaufen. Darin sehen sie einen unzulässigen Eingriff in ihr Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes. Die Betroffenen müßten „eine faire Chance“ haben, ihre wissenschaftliche Leistungsfähigkeit auch unter neuen Bedingungen unter Beweis zu stellen. Die Akademien seien auch Refugien für unbequeme Wissenschaftler der DDR gewesen. Nur 20 Prozent seien in der SED gewesen.
Demgegenüber verteidigte die Bundesregierung die Auflösung der Verträge. Eine Befristung sei nötig, um die Einrichtungen der Akademie rasch in die Forschungslandschaft der Bundesrepublik einzufügen. Die Situation der Wissenschaftler sei bei der Ausgestaltung des Einigungsvertrags berücksichtigt. Gemäß den Empfehlungen des Wissenschaftsrats werden 9.600 der verbliebenen 17.000 Wissenschaftler in neuen Forschungseinrichtungen weiterbeschäftigt. Durch interne Ausschreibung könnten viele wieder an ihre Arbeitsstelle zurückkehren.
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