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Mit BesetzerInnen an den Verhandlungstisch

■ Lösung für Grünenstraße 18 bis Februar

Noch vor zwei Monaten lag die Räumung des besetzten Hauses Grünenstraße 18 in der Luft, jetzt ist erstmal Ruhe eingekehrt. Über die endgültige Zukunft des letzten, besetzten Hauses in der Hansestadt soll, das beschloß jetzt der Beirat Neustadt, eine Verhandlungskommission entscheiden. Darin sollen BesetzerInnen, Vertreter des Beirates, des Ortsamtes und der Bremischen Gesellschaft bis Februar eine Lösung für das Haus finden.

Die BesetzerInnen haben den Verdacht, daß es den Verantwortlichen nur um eine „Problembeseitigung“, nicht um eine Lösung im Sinne aller Beteiligten geht. Die Neustädter Grüne Janne Müller widerspricht: „Wir sind davon ausgegangen, daß bei so einem Projekt überlegt werden muß, wie wir es in den Stadtteil integrieren können.“ Allerdings seien die Grünen „die einzigen im Beirat, die das so sehen, insgesamt nur vier von 19 Beiratsmitgliedern.

Das seit zwei Jahren besetzte Haus widerspricht den ehrgeizigen Sanierungsplänen für die Bremer Neustadt. Nach Auffassung der Stadtplaner soll hier eine architektonische Anbindung des luxuriösen Teerhof-Projektes umgesetzt werden. Nach einer gescheiterten Räumungsklage direkt nach der Besetzung im Dezember 1989 heißt die Kompromißformel jetzt „Ersatzobjekt“. „Wir würden ein Angebot wohl annehmen, wenn es wirklich eine Alternative darstellen würde. Aber ein Haus wie dieses finden wir so schnell nicht wieder“, erklären die BesetzerInnen dazu. Die Bereitschaft aber, miteinander zu reden und Lösungen zu erarbeiten, besteht auf allen Seiten. Auf der Beiratssitzung im Februar soll dann das Verhandlungsergebnis verkündet werden. han

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