■ COUCHPOTATOE'S CHIPS & TIPSVon Harald Keller: SAMSTAG
CANASTA
„Traven schreibt nicht, um Geld zu verdienen. Traven schreibt, um seiner Weltanschauung Ausdruck zu geben und den Arbeitern aller Länder das Rückgrat steif zu machen gegen Plusmacher von der Sorte der Ufa-Leute. Ein Film Das Totenschiff mit einem Happy end — das könnte den Herrschaften so passen.“ Mit diesen rigorosen Worten wandte sich der geheimnisumwitterte Autor B. Traven 1930 gegen das Ansinnen, seine Erfolgsromane zu verfilmen. Zwanzig Jahre später änderte er allerdings seine Meinung. 1954 entstand in Mexiko der Spielfilm Rebellion der Gehenkten nach einem Drehbuch des vorgeblichen Amerikaners Hal Croves, der den Aufnahmestab begleitete und vermutlich mit dem Autor B. Traven identisch war.
Aufgrund des großen Erfolges an der Kinokasse erwarb der Produzent José Kohn die Rechte für weitere drei Traven-Erzählungen, die unter dem Titel Una canasta de cuentos mexicanos (Ein Korb mexikanischer Geschichten) 1956 verfilmt wurden. Bei beiden Filmen stand Gabriel Figueroa hinter der Kamera, laut José Kohn ein naher Bekannter des sich unzugänglich gebenden Hal Croves.
(ARD, 14.15 Uhr)
DIE HEARTBREAKERS
Autor Matthias Seelig und Regisseur Peter F. Bringmann, als Team u.a. verantwortlich für die Komödie Theo gegen den Rest der Welt, schufen 1982 eine liebevolle Würdigung des RuhrgeBeats, nicht unähnlich Alan Parkers The Commitments, der filmischen Hommage an die Soul- Gemeinden der irischen Vorstadtgettos. Parker allerdings dürfte, gemessen am Einspielergebnis, seine deutschen Kollegen schon wenige Wochen nach Bundesstart übertroffen haben.(Hessen 3, 20.00 Uhr)
DIE RACHE IST MEIN
Hauptdarsteller George C. Scott kletterte selbst in den Regiestuhl, um die Vergeltungsaktionen eines totgeweihten Mannes zu inszenieren, der, wie sein bereits verblichener Sohn, von einem chemischen Kampfstoff der US-Armee vergiftet wurde. Die verbleibende Lebenszeit nutzt der bis dahin unbescholtene Farmer, um sich an den Verantwortlichen zu rächen. Weitere Hauptrollen spielen Martin Sheen und Richard Basehart.
(Pro 7, 20.15 Uhr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen