piwik no script img

Friedensnobelpreisträgerin aus der eigenen Partei ausgestoßen

Bangkok (dpa) — Die birmanische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist wegen angeblicher Kontakte zu Gruppen von Aufständischen und Ausländern aus der Partei „Nationale Liga für Demokratie“ (NLD) ausgeschlossen worden. Das berichtete der vom Militär kontrollierte Rundfunk in der birmanischen Hauptstadt Rangun. Wie es in der in Bangkok abgehörten Rundfunkmeldung hieß, wurde der Beschluß auf einer Sitzung des Zentralkomitees der NLD am 11. Dezember gefaßt. Die Erklärung sei vom Vorsitzenden der NLD unterzeichnet. Suu Kyi wurde im Juli 1989 vom Militär unter Hausarrest gestellt, um ihren antimilitärischen Reden und ihrem Einsatz für Demokratie in Birma ein Ende zu setzen. Den in diesem Dezember verliehenen Friedensnobelpreis konnte sie deshalb nicht selbst in Empfang nehmen. Das in Birma regierende Militär hatte in letzter Zeit die NLD systematisch geschwächt, indem es ihre Führer festnahm und Mitglieder terrorisierte. Einige noch nicht im Gefängnis einsitzende NLD-Angehörige seien gezwungen worden, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie die Haltung von Frau Suu Kyi verurteilen. Suu Kyi hatte während der Bewegung für Demokratie im Jahr 1988 geholfen, die NLD zu gründen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen