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Massaker an Indios in Kolumbien

Bogotá (afp) — Offenbar im Auftrag von Großgrundbesitzern haben schwerbewaffnete Männer in Kolumbien zwanzig Indios getötet. Nach Augenzeugenberichten waren in der Nacht zum Dienstag mehrere Dutzend Paramilitärs in die Indianersiedlung El Travilo nahe der Ortschaft Caloto in der Provinz Cauca eingedrungen und über die Bewohner hergefallen. Zwölf Männer, vier Frauen und vier Kinder starben.

Die Indianer hatten die Ansiedlung, die sie als ihren Besitz ansehen, vor vier Jahren besetzt und lebten seither vor allem von der Landwirtschaft und der Aufzucht von Ziegen und Schweinen. Die katholische Kirche und die politischen Parteien verurteilten das Massaker. Das kolumbianische Episkopat führte den Massenmord in einer Erklärung auf die alten Probleme im Zusammenhang mit den Besitzverhältnissen in Cauca zurück und verlangte von der Regierung eine umfassende Untersuchung des Vorfalls sowie die strenge Bestrafung der Schuldigen. Die Regierung sprach von einem „abscheulichen Verbrechen“. Der Bürgermeister von Coloto, Faraon Angola, erklärte, die Indianer hätten ihn Anfang Dezember um Polizeischutz gebeten, weil sie wiederholt mit dem Tod bedroht und tätlich angegriffen worden sein. Er habe diesem Wunsch jedoch nicht stattgeben können, weil die Indios das Land rechtswidrig in Besitz genommen hätten.

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