: HEUTE IN DER KIRCHE: Hörreise, Gongexpedition
Kirche im Advent: Das klingt nach esoterischem Mystozirkel mit christlichem Einschlag. Ist es aber nicht: Die Kirche gehört zum Zentralkrankenhaus St.-Jürgen- Straße, „Aurora“ ist ein Verein zur Förderung kultureller Angebote innerhalb des Hospitals, und der Musiker Ullrich Görlitz ist ebendort Anästhesist.
Die heutige „Hörreise“ ist eine Enladung, sich auf das Hören zu konzentrieren. Doch Görlitz meint damit nicht wohliges Eintauchen in nebulöse Klänge. Gongs haben schier unendliche klangliche Möglichkeiten — und physische Auswirkungen: man kann sie nicht nur hören, sondern auch spüren. Die erwachenden Assoziationen und Stimmungen können die „Reise“ zur „Expedition“ werden lassen: „weil man in sich an Stellen kommen kann, die man noch nicht kennt“, mein Görlitz. Wem die eigenen Gefüähle zu bedrohlich werden, gibt er vorher Tips zum Aussteigen: einfach die Augen öffnen und sich den angucken, der da vorne auf eine Metallscheibe klopft.
Ullrich Görlitz hat schon einige Male — zuerst während des Golfkrieges — in der St.-Jürgens- Kirche „meditative Konzerte“ gegeben. Heute beschließt er einen Zyklus zu den letzten Monaten des Jahres; die lange Winternacht wird unter dem Motto „Finsternis“ stehen.
Im neuen Jahr schließt sich ein weiterer Zyklus an: 24.1.: „Alles anders ?!“;
22.2.: Wenn ich träume;
10.4.: Ur-Sprung.
Wilfried Wiemer
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