: Kritischer Soldat degradiert
Bonn (dpa) — Der Sprecher der im Arbeitskreis „Darmstädter Signal“ organisierten kritischen Soldaten, Helmuth Prieß, ist um zwei Dienstgrade vom Major zum Oberleutnant degradiert worden. Anlaß für diese Entscheidung des Truppendienstgerichts Mitte war eine von Prieß mitunterzeichnete Erklärung mit dem Satz: „Wir halten die Aussage, alle Soldaten sind potentielle Mörder, inhaltlich für richtig.“
Der Arbeitskreis warf Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg vor, mit dem von ihm persönlich in Gang gesetzten Verfahren den Arbeitskreis „Darmstädter Signal“ mit seinen mehr als 200 kritischen Offizieren und Unteroffizieren zerschlagen zu wollen. Zwei andere Unterzeichner des Aufrufs seien bisher rechtskräftig freigesprochen, die Mehrzahl nicht gemaßregelt worden.
Prieß war 1984 der Gustav-Heinemann-Bürgerpreis für seine kritischen Aktivitäten in der Bundeswehr verliehen worden.
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