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Zeuge: Schwammberger ließ drei geflüchtete Juden hängen

Stuttgart (dpa) — Unter dem Kommando des früheren SS-Oberscharführers Josef Schwammberger sind nach Angaben eines Zeugen im Frühjahr 1943 im NS-Zwangsarbeitslager Przemysl drei junge Männer gehängt worden. Kurz darauf seien auf dem jüdischen Friedhof von Przemysl 25 Juden erschossen worden, die Schwammberger zusammen mit 25 weiteren Juden als Geiseln hatte nehmen lassen. Diese Vorwürfe werden in einer Zeugenaussage erhoben, die am Dienstag im Stuttgarter NS-Prozeß gegen Schwammberger verlesen wurde. Nach Darstellung des im November 1990 verstorbenen Zeugen Markus Wolfshau, der im Dezember 1988 vor der Polizei in Paris ausgesagt hatte, waren die drei jungen Juden seinerzeit zunächst aus dem jüdischen Ghetto geflohen. Nachdem sie keinen Unterschlupf gefunden hatten, waren sie ins Ghetto zurückgekehrt. Dort seien sie dann auf dem Kasernenhof öffentlich hingerichtet worden. Nach der Flucht hatte Schwammberger nach Wolfshaus Aussage 50 Juden als Geiseln ins Gefängnis sperren lassen. Nur 25 von ihnen habe Schwammberger nach der Hinrichtung der drei Männer aus dem Gefängnis entlassen. Der 79jährige Schwammberger steht seit einem halben Jahr wegen Mordes in 45 Fällen und wegen Beihilfe zum Mord an mehr als 3.000 Menschen vor Gericht. Das Gericht unterbrach die Hauptverhandlung bis zum 13. Januar, an dem weitere Zeugenvernehmungen vorgesehen sind.

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