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Unterm Strich

Umberto Eco, dessen pralle Bücher in den vergangenen Jahren für einen guten Umsatz im Weihnachtsgeschäft gesorgt haben, ist in der Nacht vor Silvester wegen einer Herzschwäche in ein italienisches Krankenhaus eingeliefert worden. So hieß es jedenfalls zunächst. Am Mittwoch konnte der Patient bereits wieder entlassen werden, der, wie 'afp‘ berichtet, schlicht an „Sodbrennen nach einem üppigen Abendessen“ litt und sich außerdem eine Erkältung zugezogen hatte. Der Linguistikprofessor, Romancier und Büchersammler wird am 5. Januar 60 Jahre alt.

Die Dramatikerin Bettina Fless erhält für ihr 1989 uraufgeführtes Stück Memmingen, mit dem sie den großen Abtreibungsprozeß thematisiert, den Frauenförderpreis 1992; er ist mit 10.000 Mark dotiert.

Im Alter von 86 Jahren ist die Schauspielerin Orane Demazis in Paris gestorben. Sie spielte die Fanny in Marcel Pagnols Marseiller Trilogie, die in den 30er Jahren erst auf der Bühne und dann im Kino großen Erfolg hatte. Orane Demazis blieb auf Pagnol abonniert und wirkte später in Angèle oder Le Schpountz, gleichfalls Verfilmungen seiner Romane, mit; später geriet die Schauspielerin mehr und mehr in Vergessenheit.

Daniel Barenboim hat seinen Vertrag als künstlerischer Leiter der Deutschen Staatsoper Berlin unterzeichnet. Damit hat er sich dem Ostberliner Opernhaus für zehn Jahre zu Exklusivbedingungen nicht ganz exklusiv verpflichtet. Auch Georg Quander unterschrieb seinen Intendantenvertrag. Zum Einstand dirigierte Barenboim, wie es sich zum Jahreswechsel gehört, Beethovens Neunte; eigentlich in Erscheinung treten wird der Dirigent und Pianist mit israelischer Staatsangehörigkeit aber erst 1992/93, wenn die Deutsche Staatsoper Unter den Linden ihr 250jähriges Bestehen feiert. Vom neuen Leitungsteam angekündigt wird Wagners Parsifal, dirigiert von Harry Kupfer, sowie die Uraufführung einer Kurt-Weill-Hinterlassenschaft: Der Weg der Verheißung, das Libretto stammt von Franz Werfel.

Solange das geplante Fünfer-Direktorium am Berliner Ensemble vom Berliner Senat noch nicht gebilligt ist, sollen die vorgesehenen Direktoren einander in der Leitung des Hauses abwechseln. In Kürze wird Peter Palitzsch Fritz Marquardt und Heiner Müller ablösen, die gerade erst im Oktober — gemeinsam mit der Dramaturgin Bärbel Jaksch — die Interimsleitung des alten Brechttheaters übernommen hatten. Dem geschäftsführenden Direktor, René Serge Mund, war gekündigt worden; das von ihm angestrengte Verfahren laufe noch, teilte die Senatspressestelle mit. Palitzsch hat seine Theaterkarriere 1948 am BE begonnen und dort auch mit Der Held der westlichen Welt von John Millington Synge sein Regiedebüt gegeben. Berlins Kultursenator Roloff-Momin hofft, bereits ab der Spielzeit 1992/93 sein Männer-Team (Langhoff, Müller, Palitzsch, Marquardt, Zadek) beisammen und genehmigt bekommen zu haben.

Die Sopranistin Elisabeth Schwarzkopf ist jetzt veradeligt: ihr wurde von ihrer Namensvetterin Königin Elisabeth der Titel einer 'Dame' zuerkannt.

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