piwik no script img

Neue Armeen in Kiew und Minsk

Moskau (afp/dpa) — Auf die ausgediente Rote Armee werden wohl noch viele neue Armeen folgen: Die Ukraine übernahm bereits gestern das Kommando über die auf ihrem Territorium stationierten Truppen der ehemaligen Sowjetunion. Neuer Oberbefehlshaber ist damit der ukrainische Präsident Krawtschuk. Die strategischen Atomwaffen verbleiben unter der Kontrolle des kommissarischen Oberbefehlshabers der GUS, Schaposchnikow, der in den nächsten Tagen in Kiew erwartet wird. Offiziere, die den neuen Eid nicht ablegen wollen, können die Armee verlassen. Nur etwa 40 Prozent der in der Ukraine stationierten Offiziere sind Ukrainer — 44 Prozent der Offiziere sind Russen.

Eine eigene Armee mit 90.000 Soldaten will auch Weißrußland haben. Wie Verteidigungsminister Tschaus sagte, sollen die Streitkräfte „wenig zahlreich und mobil sein und eine gründliche militärische Ausbildung durchlaufen“. Die in Weißrußland stationierten Truppen der früheren sowjetischen Arme könne Weißrußland nicht weiter unterhalten.

Streitigkeiten zeichnen sich unterdessen zwischen Moskau und Minsk um zwei im Bau befindliche Flugzeugträger, die zur Zeit noch auf einer Werft der ukrainischen Hafenstadt Nikolajew sind. Die „Warjag“ war für die Flotte im Stillen Ozean bestimmt, die „Uljanowsk“ für die Nordmeerflotte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen