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Geistliche halfen Kriegsverbrecher

Lyon (ap) — Geistliche in Frankreich haben Paul Touvier, der wegen Kriegsverbrechen gesucht wird, jahrzehntelang geholfen, sich der Justiz zu entziehen. Dies ist das Resultat eines Berichtes, der von einer Historikerkommission der katholischen Kirche am Montag in Lyon vorgelegt wurde. Der jetzt 76jährige Touvier war während der deutschen Besetzung Frankreichs Chef der faschistischen Miliz in Lyon. Dort arbeitete er eng mit dem deutschen Gestapochef Klaus Barbie zusammen.

Nachdem Touvier 1989 in einem Kloster in Nizza verhaftet worden war, betraute Kardinal Albert Decourtray aus Lyon, der Primas der katholischen Kirche in Frankreich, acht Historiker mit der Untersuchung der Frage, inwieweit der Gesuchte Hilfe von der Kirche erhalten habe. Rene Remond, der Leiter der Kommission, sagte zwar, die Kirche als offizielle Institution habe Touvier nicht geholfen. Dennoch hätten dies zahlreiche Geistliche getan, unter ihnen Mönche und selbst Bischöfe.

Ganz besonders hob die Kommission die Rolle von Charles Duquaire, dem Sekretär des ehemaligen Lyoner Erzbischofs Jean Villot, hervor. Zwischen 1959 und 1971 habe er „Touvier und seine Familie buchstäblich adoptiert“, sagte Remond.

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