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Krümmel: Zweites Kind an Leukämie gestorben

■ Ärzte fordern Abschaltung des AKWs Krümmel

Berlin (taz/dpa) — Ein zweites Kind ist in der Elbmarsch im Landkreis Harburg an Leukämie gestorben. Wie gestern bekannt wurde, starb die neunjährige Angela an dem Blutkrebsleiden, nachdem kein passender Knochenmarkspender gefunden werden konnte. Bereits im Juni 1990 war im Nachbarort Rönne ein neunjähriger Junge an einer ähnlichen Bluterkrankung gestorben. Sechs Kinder und ein junger Mann sind im Umkreis des Atomkraftwerks Krümmel und des ältesten deutschen Forschungsreaktors in Geesthacht seit 1989 an Leukämie erkrankt. Eine solche Häufung von Blutkrebs wäre in der Region normalerweise in siebzig Jahren zu erwarten gewesen. Eltern, Umweltschützer und die „Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs“ fordern seit langem, die Uralt-Reaktoren abzuschalten. Die Bremer Professorin für medizinische Physik, Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, hat als erstes Zwischenergebnis ihrer Untersuchungen in dem Landkreis eine möglicherweise Jahre zurückliegende hohe Strahlenbelastung als Ursache nicht ausgeschlossen. Auch die schleswig-holsteinische Landesregierung hat als Aufsichtsbehörde über das AKW Krümmel eine Arbeitsgruppe zur Erforschung der Leukämieerkrankungen ins Leben gerufen.

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