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Marcos-Witwe will nächste Präsidentin der Philippinen werden

Manila (ap) — Imelda Marcos, die Witwe des im Exil verstorbenen Diktators Ferdinand Marcos, hat am Dienstag ihre Kandidatur für das Amt des philippinischen Staatspräsidenten angemeldet. Die 61jährige ehemalige First Lady will Nachfolgerin von Corazon Aquino werden, unter deren Führung das Marcos-Regime 1986 von einer Oppostionsbewegung gestürzt worden war. Umfrageergebnisse räumen ihr jedoch nur geringe Chancen ein.

Unmittelbar vor der öffentlichkeitswirksamen Bekanntgabe ihrer Kandidatur hatte Imelda Marcos bei der Eröffnung eines Korruptionsprozesses gegen sie auf nichtschuldig plädiert. Gegen die ehemalige Schönheitskönigin sind Strafverfahren in 47 Anklagepunkten erhoben worden. Außerdem hat die Regierung 33 Zivilverfahren gegen sie angestrengt. In einem Fall soll sie Kunden für staatliche philippinische Staatspapiere im Wert von 75 Millionen Dollar angeworben haben. Dafür hat sie angeblich 20 Millionen Dollar Kommission kassiert und diese auf Schweizer Bankkonten eingezahlt.

In fünf weiteren Fällen wird Frau Marcos beschuldigt, Briefkastenfirmen in der Schweiz gegründet zu haben, um auf diese Weise die Guthaben ihrer Familie zu verschleiern. Die philippinische Regierung hofft, daß eine gerichtliche Bestätigung dieser Vorwürfe der Regierung in Bern ausreichen, um das auf 350 Millionen Dollar geschätzte Guthaben der Marcos-Familie in der Schweiz an Manila zurückzuzahlen. Dieser Prozeß soll im März beginnen.

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