: Terre des hommes fordert radikale Umkehr in Entwicklungspolitik
Bonn (dpa) — Das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh) hat eine radikale Umkehr in der Politik gegenüber unterentwickelten Ländern gefordert. Es sei eine Entwicklungspolitik für die eigene Gesellschaft geboten, sagte der tdh-Bundesvorsitzende, Jochen Menzel, am Dienstag in Bonn. „In Bezug auf Ressourcenvorräte und Regenerationsfähigkeit der Erde ist die Bundesrepublik überbevölkert, nicht die dritte Welt“, erklärte er anläßlich des 25jährigen Bestehens von terre des hommes in der Bundesrepublik. So würde beispielsweise in der alten Bundesrepublik pro Kopf 20mal mehr Energie verbrannt als in Indien. Die entwicklungspolitische Kinderhilfsorganisation wurde 1967 in Stuttgart gegründet, um kranke und verletzte Kinder aus den Kriegsgebieten in Vietnam und Biafra zu retten. An dem Schicksal von Kindern in der dritten Welt hat sich seitdem jedoch wenig geändert: Die Gewalt gegen Kinder und die Kinderarbeit habe in einem erschreckenden Maße zugenommen. Terre des hommes unterstützte 1991 mit etwa 16 Millionen Mark über 300 Projekte in 25 Ländern.
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