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"Rolf P. Bach, Leiter der "Gemeinsamen Zentralen Adoptionsstelle" der..."

Rolf P. Bach, Leiter der „Gemeinsamen Zentralen Adoptionsstelle“ der vier norddeutschen Länder in Hamburg antwortet auf Elisabeth Rohr.

Mit beeindruckenden Szenen hatte die Autorin am 12.12.91 auf einer taz-Hintergrundseite den Fall des vierjährigen philippinischen Jungen „Willie“ geschildert. Entgegen bisherigen kritischen Berichten über (oft teuer bezahlte) Adoptionen von Kindern aus Dritte-Welt-Ländern beschrieb sie mit viel Sympathie das erst bei den Pflegeeltern vom Jungen erfahrene „ungetrübte Glück“, das jedoch bald durch das Gezerre zwischen leiblicher Mutter, Familiengericht und Jugendamt erschüttert wurde. Resümee der Autorin: Dem Staat könne es kaum um das Wohl des Kindes und dessen Menschenwürde gehen. Elisabeth Rohr weitete diese Kritik an „staatlich legitimierter Kindesmißhandlung“ auch auf (inländische) Sorgerechtsfälle aus und plädierte für ein Ende der simplen Schwarzweißmalerei — im Interesse des Wohles des Kindes: „Weder sind die Pflegeeltern nur die uneinsichtigen Egoisten, die starr an ,ihrem Besitz‘ festhalten, noch ist die Mutter alleine ein unschuldiges Opfer fremder Bösewichte.“

Rohr ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Frankfurt mit Schwerpunkt interkulturelle Sozialisationsforschung und Gruppenanalytikerin.

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