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Hannover in Wiens Fußstapfen?

■ Bürger sollen über Expo entscheiden

Hannover (taz) — Auf die ökologisch orientierten Bürger Hannovers kann jetzt Bundesfinanzminister Theo Waigel setzen, der bekanntlich keine müde Mark hergeben will für die Weltausstellung, die für das Jahr 2000 in der Leinemetropole geplant ist. Im dritten Anlauf und nach mühsahmen 110 Verhandlungsstunden haben sich die hannoversche SPD und die örtliche Grünalternative Bürgerliste (GABL) jetzt für die nächsten fünf Jahre auf eine Koalitionsvereinbarung geeinigt, die unter anderem das Schicksal der Expo 2000 vom Ergebnis einer Bürgerbefragung abhängig macht. Just zehn Wochen nachdem Bund und Land sich auf ein Konzept für die Weltausstellung geeinigt haben, wollen die rot- grünen Koalitionäre die Hannoveraner mit einer Postwurfsendung beglücken. Jeder erwachsene Einwohner der Stadt — Ausländer, wenn sie mindestens drei Jahre in der Stadt leben — wird dann eine Doppelpostkarte in seinem Briefkasten finden. Auf der einen Karte soll das Für und Wider der Expo erläutert werden, auf der anderen, schon als Rückantwort frankierten wird die Frage lauten: „Sind Sie für die im Jahr 2000 in Hannover geplante Weltausstellung — Ja oder Nein?“ Bei einer Beteiligung von 50 Prozent soll eine Mehrheit gegen die Ausstellung zu deren Absage führen. Die GABL kann an Wien erinnern, wo auch ein Bürgervotum die Weltausstellungspläne zu den Akten legte. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders. Schließlich wird der Expo-Gegner Waigel kaum einem Finanzierungskonzept zustimmen, solange nicht feststeht, daß der Hannoveraner die Knete aus Bonn haben will. J. Voges

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