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DIW fordert von Banken und Arbeitnehmern Solidaritätspakt

Berlin (dpa/vwd) — Einen Solidaritätspakt aller gesellschaftlichen Kräfte zugunsten Ostdeutschlands hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für notwendig. In seiner gestern veröffentlichten Jahresprognose 1992 begründet das DIW seinen Appell damit, daß eine in Westdeutschland nicht auszuschließende Wachstumsabschwächung für Ostdeutschland einer wirtschaftlichen Katastrophe gleichkäme.

Eine Fortsetzung der restriktiven Geldpolitik und Lohnabschlüsse, die über fünf Prozent hinausgingen gefährden das prognostizierte Wachstum von zwei Prozent. Derzeit seien die Weichen auf einen Konflikt von Geld- und Lohnpolitik gestellt, dessen Austragung die Wirtschaft Mitte der 70er Jahre in eine schwere Rezession führte. Das DIW unterstreicht, daß ein Aufholen Ostdeutschlands gegenüber dem Westen nur mit Hilfe einer massiven Investitionstätigkeit möglich sei. Der Aufholprozeß bei den Einkommen, der sich weitgehend auf Transfers aus dem öffentlichen Budget stützt, sei nur durchzuhalten, wenn im Westen die Bereitschaft vorhanden sei, diese Transfers auf breiter Basis zu finanzieren. Dies heiße, „daß auch Abstriche am real verfügbaren Einkommen hingenommen werden müssen“. Was der Staat den Bürgern an Belastungen auferlege, „muß getragen werden, ohne daß sich große Gruppen durch eigene Einkommensansprüche von den Anpassungslasten freizustellen versuchen“.

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