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Alter Konflikt

■ Hunderttausende von Flüchtlingen aus Burundi und Ruanda

Das Flüchtlingsproblem in Ost-Zentralafrika hat seinen Ursprung in einem alten sozialen Konflikt, der die kleinen Staaten Burundi und Ruanda seit ihrem Bestehen kennzeichnet. Jahrhundertelang herrschte hier die Aristokratie des Tutsi-Volkes über die mehrheitliche Hutu- Bevölkerung, welche in völliger Rechtlosigkeit belassen wurde.

Die kastenähnliche Herrschaftsstruktur, dessen reelle ethnische Grundlagen umstritten sind, überdauerte auch die deutsche Kolonialherrschaft vor 1918 und die nachfolgende belgische Verwaltung. 1959 wurde die Tutsi-Herrschaft in Ruanda in einer blutigen Revolution gestürzt, in Burundi blieb sie erhalten. Somit wurden 1962 die beiden Staaten unter entgegengesetzten Vorzeichen unabhängig.

Aus Ruanda flohen in der Folgezeit viele Tutsis, aus Burundi viele Hutus — insbesondere nach einem gescheiterten Aufstand 1972, als bis zu 500.000 Menschen in Burundi massakriert wurden. Bis zu den jüngsten Auseinandersetzungen in Burundi lebten etwa 180.000 Burunder als Flüchtlinge im Ausland — 160.000 in Tansania und 20.000 in Ruanda. Die Zahl der ruandesischen Flüchtlinge beträgt 450.000: 268.000 in Burundi, 145.000 in Uganda und der Rest in Zaire und Tansania.

Seit 1989 organisiert das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) die Rückkehr dieser Flüchtlinge in ihr Ursprungsland. Damals wurden in einer „Modelloperation“ 49.000 Burunder, die ein Jahr zuvor nach Ruanda geflohen waren, repatriiert. Unter UNHCR-Aufsicht hatten die Flüchtlinge Vertreter gewählt, die sich über die Lage in ihren burundischen Heimatdörfern informierten und dann in den Flüchtlingslagern von Ruanda Bericht erstatteten. Danach stand es den Flüchtlingen frei, zurückzukehren oder nicht.

Die nächste Rückkehroperation konzentriert sich seitdem auf die Burunder in Tansania, denen eine Wahl zwischen Reintegration nach Burundi oder Aufnahme der tansanischen Staatsbürgerschaft angeboten worden ist. D.J./F.M.

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