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„Keine Führungsmacht“

■ Kanzleramtsminister Bohl: Ängste vor deutschen Alleingängen sind „aufgebauscht“

Berlin (ap) — Deutschland sollte nach den Worten des Kanzleramtsministers Friedrich Bohl keine Vormachtstellung in Europa beanspruchen. Der 'Berliner Morgenpost‘ sagte der CDU-Politiker: „Wir sind gut beraten, wenn wir keine Sonderrolle anstreben. Deshalb wollen wir auch nicht europäische Führungsmacht werden.“ Ängste vor deutschen Alleingängen seien „völlig unbegründet“, Vorbehalte „aufgebauscht und zum Teil Ergebnis von Kampagnen“. Die CSU hatte die Regierung aufgefordert, mehr Selbstbewußtsein zu demonstrieren und eine größere Rolle in der Weltpolitik zu übernehmen. Bohl: „Wir setzen auf internationale Zusammenarbeit und europäische Einheit.“ Ziel sei, Politik gemeinsam mit den anderen Europäern zu gestalten.

Auf Fragen nach der Entwicklung Ostdeutschlands lobte Bohl den Beitrag der alten Länder zum Verwaltungsaufbau in den neuen Ländern, fügte aber hinzu, den Hauptteil der finanziellen Last trage der Bund. Eine Ballungsraumzulage für die Berliner lehnte Bohl ab, weil das Geld dazu fehle und die Stadt bereits von der Vereinigung profitiere.

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