: Washington: Gefährliches Pflaster für Babys
Im Schatten der großen Politik verzeichnet die amerikanische Hauptstadt traurige Rekorde: Nirgendwo sonst in den USA werden im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Menschen ermordet, nirgendwo sonst sterben so viele Babys. Die Säuglingssterblichkeit, von der grundsätzlich auf den Zustand des Gesundheits- und Sozialsystems geschlossen werden kann, liegt in Washington mit 20 Tot- auf 1.000 Lebendgeburten (1990) etwa doppelt so hoch wie der Durchschnitt in den USA. Die schlechten Zahlen weisen vor allem auf das traurige Schicksal schwarzer Säuglinge hin, die doppelt so häufig sterben wie weiße. Die Chancen von Kindern in Jamaica, Bulgarien oder Kuba stehen da weit besser. Nie zuvor seit Beginn der Erhebungen 1940 war die Kluft zwischen Weiß und Schwarz so groß wie heute. In der von Kriminalität, Drogen und Armut gebeutelten Stadt, deren Bevölkerung zu drei Vierteln schwarz ist, erlebten 1988 von tausend schwarzen Säuglingen 26 nicht ihren ersten Geburtstag.(Foto: E.-J. Ouwerkerk)
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