Flug-Schwerpunkt Schönefeld

Bonn. Der Berliner Luftverkehr soll sich mit Rücksicht auf die lärmgeplagten Bewohner der Metropole künftig auf den früheren DDR-Flughafen Schönefeld konzentrieren. Das haben Verkehrsexperten der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Studie für Bundesverkehrsminister Günther Krause empfohlen. Der nahe dem Stadtzentrum gelegene Flughafen Tegel solle künftig nur noch dem innerdeutschen Flugverkehr vorbehalten bleiben. Der Flugplatz Schönefeld, der entsprechend auszubauen und zu modernisieren sei, solle hingegen den internationalen Flugverkehr aufnehmen. Der mitten in der Stadt gelegene historische Flughafen Tempelhof soll der Studie zufolge noch einige Jahre lang von relativ leisen Turbo-Prop-Maschinen im Regionalverkehr angeflogen werden können. Nach Auffassung der Autoren der Studie ist mit einer Verwirklichung des in der Diskussion befindlichen Planes, einen neuen Großflughafen im weiteren Berliner Umland zu bauen, nicht vor dem Jahr 2005 zu rechnen. Gravierende Umweltargumente sowie Kapazitätsprobleme machten aber schnelle Entscheidungen notwendig. Nach Angaben der DLR-Experten muß für den Verkehrsraum Berlin mit einer Steigerung des Luftverkehrsaufkommens von 1990 rund 8,7 Millionen auf 18 Millionen Passagiere bis zum Jahr 2000 gerechnet werden. ap