: Kirche beklagt Medien
■ Kirchliches Strafverfahren gegen Drewermann eingeleitet
Paderborn (dpa) — Die Auseinandersetzung zwischen Eugen Drewermann und der katholischen Kirche spitzt sich weiter zu. Nach dem Entzug der kirchlichen Lehrbefugnis und einem Predigtverbot hat der Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt gegen den Theologen, Priester und Psychotherapeuten ein außergerichtliches kirchliches Strafverfahren eingeleitet, bestätigte am Montag ein Bistumssprecher in Paderborn. Der Ständige Rat der katholischen Deutschen Bischofskonferenz befaßte sich am selben Tag in Würzburg indirekt auch mit dem „Fall Drewermann“. Thematisch ging es in der Sitzung um „aggressive Theologenkritik“. Auch die Rolle der Medien bei der Verbreitung kritischer Äußerungen wurde diskutiert.
Ein Sprecher der Konferenz hatte im Vorfeld beklagt, daß in den Medien das Klima für die Kirche „etwas feindseliger“ geworden sei. Es gehe nicht darum, daß Kritik geübt werde, sondern darum, „wie man die Kirche behandelt“.
Erzbischof Degenhardt hat bereits am 9. Januar Drewermann auf „bevorstehende Schritte nach dem kirchlichen Strafrecht“ hingewiesen. Die möglichen kirchenrechtlichen Strafen, so zum Beispiel der Entzug einzelner oder aller priesterlicher Funktionen (Suspension), sollten dazu beitragen, den Betroffenen „zur Besinnung zu bringen und zur Umkehr zu bewegen“, hieß es.
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