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Golfkrieg festigte die alte Weltordnung

■ betr.: "Ruhe nach dem Wüstensturm", taz vom 16.1.92

betr.: „Ruhe nach dem Wüstensturm“ (Lektionen und Legenden eines Krieges, der die Welt nicht veränderte) von Fred Halliday,

taz vom 16.1.92

Halliday hat Recht: Der Golfkrieg veränderte die Welt nicht. Der Kriegseintritt der USA hatte ja gerade zum Ziel, die Veränderung der Machtkonstellation auf dem Welt- Rohölmarkt, wie sie mit der irakischen Besetzung Kuwaits verbunden war, rückgängig zu machen.

Der militärische Erfolg der USA und ihrer Verbündeten hat dabei nicht nur „unsere Energiequellen“ in Kuwait wieder verfügbar gemacht, er hat auch die Regimes anderer rohstoffexportierender Länder in neue Abhängigkeit zum Westen gebracht.

Wie die westlichen Industrieländer den militärischen Erfolg ökonomisch nutzten, versinnbildlicht der Verfall des Rohöl-Preises: Von 40 Dollar/Barrel im Dezember 1990 auf 18 Dollar/Barrel im Dezember 1991. Zu einer „neuen Weltordnung“ führte der Golfkrieg nicht, aber er festigte die alte Weltordnung. Deren wichtigste Kennzeichen: Übervorteilung der weniger entwickelten Länder im Welthandel, hemmungslose Ausbeutung der natürlichen Reichtümer der Erde, Unterordnung von Lebens- und Gesundheitsinteressen der Einflußlosen unter die Machtinteressen der politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger. Und da paßt diese Golfkriegs-Bilanz eines Europäers ins Bild, denn das Leiden der Menschen in der betroffenen Region kommt darin nicht vor. Richard Kallok, Kaufungen

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