: US-Politik ein Fiasko
■ Studie gibt vernichtendes Urteil über El-Salvador-Politik
Washington (afp) — Jetzt, wenige Tage nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags für El Salvador, hat es sich das US-Verteidigungsministerium auf eigene Kosten bescheinigen lassen: Eine vom Pentagon finanzierte Studie kommt zu dem Schluß, daß die US-Politik in dem mittelamerikanischen Staat ein Fiasko gewesen sei. Während des zwölfjährigen Bürgerkrieges, die vergangenen 20 Monate ausgenommen, sei das Ziel der USA ein klarer Sieg der Regierungstruppen über die Guerilla, kombiniert mit Reformmaßnahmen, gewesen. Dies erwies sich laut Benjamin Schwarz, dem Leiter der Studie, als Irrtum. Seit 1981 habe offenbar in Washington die Auffassung bestanden, der Bürgerkrieg sei mit Hilfe von Reformen seitens der salvadorianischen Regierung zu gewinnen. Die Drohungen der USA, die Finanzhilfen für El Salvador auszusetzen, habe die salvadorianische Führung nicht ernst genommen. Sie habe gewußt, daß Washington einen Sieg der linksgerichteten Rebellen der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) niemals hingenommen hätte. Aus diesem Grund hätten Armee und extreme Rechte in El Salvador sich immer wieder über die Ermahnungen der USA in Sachen Menschenrechte hinwegsetzen können.
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