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Stahltarifparteien wollen Streik doch noch abwenden

Düsseldorf (ap) — Arbeitgeber und Gewerkschaften haben gestern in Düsseldorf einen letzten Versuch unternommen, einen Streik in der nordwestdeutschen Stahlindustrie abzuwenden. Ein Sprecher der Industriegewerkschaft Metall sagte vor Beginn der Gespräche, er erwarte, daß bei dieser Verhandlunsrunde „Bewegung in die Sache kommt“. Ohne eine solche Zusicherung der Arbeitgeber wäre nach seinen Worten die Gewerkschaft nicht an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Der Arbeitgeberverband Stahl hatte zuvor betont, es werde kein neues Angebot geben. Doch werde der Verband die maximalen Möglichkeiten prüfen und auch mögliche Reserven ausschöpfen. Bei einem Scheitern der Gespräche beginnen am Sonntag die Urabstimmungen unter den 130.000 Beschäftigten der Stahlindustrie Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens und Bremens. Noch Ende Januar könnte es dann nach Angaben der IG Metall zu den ersten Streiks an den Hochöfen kommen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt Einkommensverbesserungen von insgesamt 5,2 Prozent angeboten. Die Industriegewerkschaft Metall hatte dagegen ein „Denkmodell“ mit einem Volumen von „knapp über sechs Prozent“ ins Spiel gebracht.

Die Tarifverhandlungen für die knapp 100.000 Beschäftigten im rheinisch-westfälischen Steinkohlebergbau sind am Dienstag in Bochum in zweiter Runde fortgesetzt worden. Die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie hat keine konkrete Forderung nach Einkommensverbesserungen gestellt. Sie will aber zum 1.Februar Lohn- und Gehaltserhöhungen durchsetzen, die mindestens einen Ausgleich der zu erwartenden Preissteigerungsrate bieten.

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