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Unterm Strich

Begriff des Zimum bei Scholem“ u.a. Nähere Informationen sind beim Institut für Judaistik der Freien Universität Berlin, Schwendener Straße 27, 1000 Berlin 33, zu erhalten.

Die Witwe Beuys hat das Nachsehen. Kunstverkäufe, die im Ausland abgewickelt werden, unterliegen nicht dem deutschen Urheberrecht. Mit dieser Entscheidung gab am Dienstag das Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) in zweiter Instanz dem Düsseldorfer Kunstakademie-Professor Gotthard Graubner, ehemaliger Weggefährte von Beuys, recht, der 1989 drei Beuys- Werke beim Londoner Auktionshaus Christie's für rund 1,4Millionen Mark versteigern ließ. Nach deutschem Urheberrecht hätten Eva Beuys davon rund 70.000 Mark als Anteil am Erlös zugestanden. Graubner hatte dies mit dem Hinweis abgelehnt, für die Auktion sei zwar in Deutschland geworben worden, die Kunstwerke seien aber in London unter den Hammer gekommen, und dort gebe es keine Vorschrift, nach der ein Künstler an der Wertsteigerung seines Werkes beteiligt werden müsse, sobald ein Händler oder Versteigerer beim Verkauf mitmischt. In erster Instanz hatte das Düsseldorfer Landgericht der Witwe den Anteil am Erlös zugesprochen.

Im Rahmen der Ausstellung „Jüdische Lebenswelten“ setzt sich eine Vortragsreihe mit jüdischen Schriftstellern und Philosophen auseinander. Hier die Titel: „Franz Rosenzweig's Eulogy for German Jewry“ (11.2. 20Uhr), „Kafka als Kabbalist“ (18.2., 20Uhr), „Walter Benjamins Kritik der historischen Vernunft“ (22.2., 20Uhr), „Leo Strauß as a Weimar Intellectual“ (23.2., 15Uhr). Weitere Informationen sind ebenfalls beim Institut für Judaistik (s.o.) zu erhalten.

Eisige Tage kennen wir, gerade in diesen Tagen. Aber eisige Preise? Wie sehen solche aus? Frostige Gratulanten, unterkühlte Atmosphäre, kühle Blicke der Neider? So könnte es vielleicht sein — der Phantasie, sofern sie nicht kaltgestellt ist, sei keine Grenze gesetzt. Paul McCartney jedenfalls ist eiskalt zum ersten Anwärter des neu geschaffenen „Polarmusikpreises“, dotiert mit 200.000 Dollarchen, gekürt worden. Überreicht wird der Preis im Mai in Stockholm durch König Carl Gustaf VI. Die Begründung der Königlich-Schwedischen Akademie für die Wahl des Preisträgers läßt uns Gänsehaut den Rücken runterrieseln: Der Ex-Beatle habe „die letzten 30 Jahre weltweit die populäre Musik wiederbelebt“.

Eine „Galerie zeitgenössischer Kunst“ wird in Leipzig entstehen. Ausgestellt werden soll internationale Kunst seit Anfang der siebziger Jahre. Insgesamt ist das Projekt allerdings noch als „ungelegtes Ei“ zu betrachten. Wenn der Kauf eines Gebäudes in der Nähe des Leipziger Zentrums gelinge, so Klaus Werner, Geschäftsführer des Förderkreises „Leipziger Galerie für zeitgenössische Kunst“, könnten nach dessen Sanierung Anfang 1994 erste eigene Ausstellungsräume eröffnet werden. Die Fertigstellung eines Museumsneubaus sei im günstigsten Falle für 1996 vorgesehen.

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