: 70.000 Abtreibungsgegner demonstrierten in Washington
Washington (ap) — Rund 70.000 Abtreibungsgegner haben am Mittwoch in Washington gegen die amerikanische Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch demonstriert. Anläßlich des 19. Jahrestags der Grundsatzentscheidung im Obersten Gerichtshof verlangten sie eine Revision der 1973 eingeführten Straffreiheit bei Abtreibungen. Der Oberste Gerichtshof hatte am Dienstag erklärt, er werde demnächst über die Verfassungsmäßigkeit eines sehr viel restriktiveren Abtreibungsgesetzes im US-Bundesstaat Pennsylvania entscheiden. Die Teilnehmer des bereits traditionellen Marsches applaudierten einer über Lautsprecher übertragenen Ansprache von Präsident George Bush, in der dieser die hohe Zahl von Abtreibungen kritisierte.
„Ich möchte meine Verpflichtung auf den einfachen Grundsatz bekräftigen, daß alles Leben ein kostbares Geschenk ist“, sagte Bush. Auch in anderen Städten nahmen Abtreibungsgegner den Jahrestag zum Anlaß für Kundgebungen. Die meisten Märsche wurden von Gegendemonstrationen begleitet. Zu Zwischenfällen kam es nicht. In der Nähe von Washington nahm die Polizei aber erneut etwa 150 Abtreibungsgegner fest, die die Eingänge einer Klinik blockierten, in der Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden.
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