: Kohl will nah am Wasser bauen
Bonn (ap) — Bundeskanzler Kohl hat sich für den Bau eines neuen Kanzleramtes in Berlin ausgesprochen. Als Standort schlug er am Mittwoch im Ältestenrat des Bundestages die Stelle vor, an der bisher das geplante Deutsche Historische Museum zwischen Moltkestraße und Schlieffenufer an der Spree errichtet werden sollte. Kohl lege Wert auf „eine der verfassungsmäßigen Bedeutung von Parlament und Regierung entsprechende räumliche und architektonische Verbindung von Bundestag und Bundeskanzleramt am Platz der Republik“, erklärte Regierungssprecher Dieter Vogel. Das Museum sollte dann im Gebäudekomplex Zeughaus Unter den Linden untergebracht werden. Ferner plädierte der Kanzler in der Sitzung mit Vertretern von Parlament und Regierung für einen zweiten Bereich „politischer Prägung“ im Zentrum Berlins. Hier könnten eine Reihe von Bundesministerien räumlich zusammengefaßt werden. Darüber hinaus könnten dort ein „amtliches Kongreßzentrum“ sowie ein Presse- und Medienzentrum entstehen. Kohl schlug ein international besetztes Beratergremium vor, das den städtebaulichen Ideenwettbewerb in seiner Arbeit begleiten könne. Es komme darauf an, für den künftigen Sitz von Parlament und Regierung einen einheitlichen und zukunftsträchtigen Entwurf vorzulegen.
Wie Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth erklärte, werden nach Meinung von Planern in sieben bis acht Jahren die baulichen Voraussetzungen in Berlin für den Umzug geschaffen sein.
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