: Aquino geht, General Ramos kommt
■ Der philippinische Ex-Verteidigungsminister kandidiert für die Präsidentschaftswahlen im Mai
Manila (afp) — Der frühere philippinische General Fidel Ramos will nächster Präsident der Inselgruppe werden. Am Samstag gab Präsidentin Corazon Aquino ihre Unterstützung für die Kandidatur ihres 63jährigen früheren Verteidigungsministers bekannt. Seit der Revolte gegen Ferdinand Marcos 1986 gilt General Ramos als einer der treuesten Unterstützer der Regierung von Präsidentin Aquino. In seiner Funktion als Generalstabschef und ab 1988 als Verteidigungsminister wehrte er sieben Putschversuche rechter Militärs gegen die Präsidentin ab.
Im vergangenen Sommer trat Ramos als Verteidigungsminister zurück, um sich ganz seiner Kandidatur für das Präsidentenamt zu widmen. Doch er verlor im November den Machtkampf gegen den Präsidenten des Repräsentantenhauses, Ramon Mitra, um die Führung der demokratischen Regierungspartei LDP, die er daraufhin verließ. Die Unterstützung von Präsidentin Aquino dient vor allem seiner Glaubwürdigkeit.
Bei Umfragen zu den Präsidentschaftswahlen am 11. Mai erreichte General Fidel Ramos bereits große Popularität. Als Schwachpunkt in seinem Lebenslauf gilt jedoch seine lange Gefolgschaft für Ex-Diktator Ferdinand Marcos, dessen Regierung unter anderem durch ständige Menschenrechtsverletzungen in die Schlagzeilen geriet. Neben Verwicklungen in Korruptionsaffären werfen ihm Kritiker vor, zuwenig zur Verhinderung der Putschversuche unternommen zu haben. Während Nationalisten ihn als Amerika- Freund kritisieren, zweifeln andere wegen der Konfession an einem Erfolg des Generals: Ramos ist nämlich anders als 85 Prozent der philippinischen Bevölkerung nicht katholisch.
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