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Wer reiset im Jänner bei Nebel und Eis, gefährdet sich selbst und andere — so' n Scheiß

Zahlreiche Tote und Verletzte, Massenkarambolagen mit Schäden in Millionenhöhe, kilometerlange Staus und stundenlange Verspätungen auf Flughäfen: Das ist die Bilanz eines Winterwochenendes, das mit Sonnenschein und Schnee viele Menschen auf dann nebelige und vereiste Straßen gelockt hatte. In Südbayern wand sich ein bis zu 70 Kilometer langer Blechwurm auf die sonnenumfluteten Alpen zu.

Auf der Autobahn A6 zwischen Nürnberg und Heilbronn krachten am Samstag 48 Fahrzeuge bei mehreren Massenkarambolagen ineinander. Ein 56jähriger verbrannte in seinem Pkw, sieben Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Auf der A1 verkeilten sich bei Bremen 30 Fahrzeuge ineinander. Ein 42jähriger Mann aus Ostfriesland war auf der Stelle tot, als sein Fahrzeug am Stauende auf einen Sattelschlepper prallte. Auf der A8 zwischen Merklingen und Ulm-West schoben sich 37 Autos und ein Reisebus ineinander. Elf Menschen wurden verletzt.

Die Luft war auch nicht sicherer als die Straße: In München stürzte eine Privatmaschine beim Versuch einer Ausweichlandung im Nebel ab: Fünf Menschen kamen ums Leben. Glimpflich ging dagegen am Freitag abend die Bruchlandung einer Linienmaschine aus Köln auf dem Flugplatz von Friedrichshafen am Bodensee aus. Alle 28 Insassen kamen mit dem Schrecken davon, als das Flugzeug die Piste verfehlte und in einer Schneehalde landete. Auf dem Düsseldorfer Flughafen fielen am Samstag 120 Starts und Landungen wegen zu geringer Sichtweite aus. Schließlich traf der tödliche Nebel auch noch die Bundesbahn: Die Lokführer der beiden Nahverkehrszüge, die am Freitag bei Hannover ineinanderfuhren, hatten wegen Nebel keine Sicht. Die Bilanz hier: vier Tote und 48 Verletzte. Die Meteorologen sagten ein Andauern der winterlichen Hochdruckwetterlage voraus und wollten Smoggefahr nicht ausschließen. ten

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