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Erfurt: FDP macht Weg frei für Vogel

■ Grund für Verzögerung war die Forderung nach Neuwahlen in FDP-Kreisverbänden

Erfurt (ap) — Nach der Zustimmung der FDP-Fraktion, Bernhard Vogel zum neuen Ministerpräsidenten Thüringens zu wählen, ist der designierte Regierungschef am Donnerstag vormittag zu einem Koalitionsgespräch mit den Freidemokraten zusammengetroffen. Dabei sollte es um Einzelheiten der künftigen Regierungsarbeit gehen. Für die FDP nahmen der Fraktions- und Landesvorsitzende Andreas Kniepert sowie die drei Minister der Partei teil.

Nach anfänglichem Zögern hatte die FDP-Fraktion im Landtag am Vorabend grünes Licht für die Wahl des rheinland-pfälzischen CDU-Politikers Vogel zum Nachfolger des zurückgetretenen Regierungschefs Josef Duchac gegeben. Sie sei willens und bereit, die Koalition mit der CDU fortzusetzen, sagte Kniepert nach einem Gespräch der Abgeordneten mit dem Kandidaten. Das Ziel sei, Vogel am Mittwoch nächster Woche zum Ministerpräsidenten zu wählen. Die SPD beharrt auf ihrer Forderung nach Durchführung von Neuwahlen und kündigte andernfalls die Gegenkandidatur ihres Fraktionschefs Gerd Schuchardt an.

Vogel sagte nach einem mehrstündigen Gespräch mit dem FDP- Fraktionschef, man habe die Voraussetzung für eine künftige Zusammenarbeit erörtert. Kniepert erklärte, daß Fraktion und Landesvorstand der FDP eine Entscheidung zugunsten Vogels zunächst hinausgeschoben hätten, habe daran gelegen, daß „zahlreiche Kreisverbände angesichts des desolaten Zustandes der CDU Neuwahlen gefordert haben“. Dies sei nicht die Meinung des Landesvorstandes gewesen.

Einer Umfrage der Tübinger Wickert-Institute zufolge wollen mehr als zwei Drittel der wahlberechtigten Thüringer einen Einheimischen als Regierungschef.

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