: Kriegsgeraät für 1,2 Milliarden
■ Lürssen-Werft feiert Fertigstellung eines neuen Minenjagdbootes
Auf der Fr. Lürssen Werft in Bremen-Vegesack läuft am Donnerstag das erste von zehn neuen Minenjagdbooten der Klasse MJ 332 für die Bundesmarine vom Stapel. Wie die Werft am Sonntag mitteilte, hat das Programm MJ 332 ein Gesamtvolumen von rund 1,2 Milliarden DM. Hauptauftragnehmer und Systemführer ist die dem Vulkan Verbund angehörende STN Systemtechnik Nord, Bremen. Die zehn neuen Boote werden von einer Werftenarbeitsgemeinschaft aus der Fr. Lürssen Werft sowie den Werften Abeking und Rasmussen (Lemwerder) und Kröger (Rendsburg) gebaut. Die Boote der Klasse MJ 332 werden von 1993 an nach und nach die Boote der „Schütze“- Klasse ersetzen, die nach rund 30jähriger Nutzung außer Dienst gestellt werden.
Die neuen Minenjagdboote werden im 1. Minensuchgeschwader in Olpenitz/Ostesee stationiert und sollen zum Aufspüren und Vernichten von Minen dienen. Dazu registriert zunächst ein im Bootsrumpf eingebautes Minenjagdsonar minenverdächtige Objekte bereits einige 100 Meter vor dem Schiff. Nach der Ortung setzt die Mannschaft ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug — eine Drohne — ins Wasser. Die Drohne fährt dicht an die vermutete Mine heran, legt nach Identifizierung ferngesteuert eine Sprengladung ab und kehrt zum Boot zurück.
Die Bootskörper der Neubauten bestehen aus nichtmagnetisierbarem Stahl. Jedes Boot der neuen Kriegsschiff-Klasse ist 54,4 Meter lang, 9,2 Meter breit und hat einen Tiefgang von 2,75 Meter. Die Besatzung besteht aus 41 Soldaten.
dpa
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