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Betr.: Klaus Naumann und Vertreter der Friedensbewegung im Senatssaal

Warum es die Bundeswehr auch fürderhin geben muß, erläutert der Generalinspekteur der Bundeswehr, Klaus Naumann, in seiner Grundsatzrede im Senatssaal der Humboldt-Universität — um den Frieden im »Risikobereich GUS« zu sichern, ihn in Mitteleuropa (Polen, CSFR) zu erhalten und in der »Brandzone am Südhang Europas« (Jugoslawien) zu erzwingen. Die anwesenden Generäle nicken. Doch inmitten dieses Vortrags zum Thema »Europäische Sicherheit im Lichte der Unsicherheit im Osten« — aus der Sicht der Bundeswehr — bricht plötzlich Geschrei los. Acht junge Männer stürmen das Rednerpult. Sie wollen nichts mehr hören von deutschen Blauhelmen, schlagkräftigen »disengagement forces« und »friedlichem Handel mit strategischen Rohstoffen«. Christian Herz, der Kopf der zornigen jungen Männer, fordert von Naumann, Kriegsdienstverweigerer sofort aus den Kasernen zu entlassen. Gerade im Osten Deutschlands sei die Bundeswehr »extrem schnell eingefallen« und liefere die ahnungslosen Jugendlichen dem Kriegsdienst aus. Doch nun mischen sich auch die Generäle ein. »Rote Ratten raus!« hallt es durch den Saal. Im Schlepptau von zwei Feldjägern rückt die Polizei an. Zweimal droht die Räumung, zweimal gebietet Margarita Mathiopoulos, die Leiterin der Veranstaltung, Einhalt. Aus einem langweiligen Vortrag wurde eine erregte Diskussion, die erst nach drei Stunden ein Ende nahm. mis/Foto: Theo Heimann/G.A.F.F.

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