piwik no script img

WALD UND TOURISMUS...

■ Bitte zurücklehnen

Wir werden der Welt zeigen, zu was Frankreich in der Lage ist“, prahlte Frankreichs Ski-Idol Jean-Claude Killy — und meinte damit die Umweltsauerei in den französichen Alpen. Für Olympia 2000 wurden „Wälder abgebrannt, Bergrücken gesprengt und Gipfel mit Bettenburgen verschandelt“ (Stern, 26.9.91).

Durch ähnliche Eingriffe wird — nicht nur in den französischen Alpen — seit langem die Schutztauglichkeit des Waldes herabgesetzt. Die Folge ist ein stark erhöhtes Katastrophenrisiko, das letzlich sogar das touristische Marketing in Mitleidenschaft zieht. Immer mehr vegetationslose Schotterpisten lassen viele Touristen auf intakt erscheinende Gebiete ausweichen (im Extremfall zum Heliskiing nach Indien). Doch das Ausbleiben der Touristen würde vielen Bergregionen das wirtschaftliche Rückgrat brechen; sie wären als Lebensraum in Frage gestellt.

Gegen solch ein düsteres Szenario haben Hansruedi Müller und Mark Egger „Strategien zu einer waldverträglichen Tourismuspolitik“ entwickelt. Den Tourismusverantwortlichen wird ein Forderungskatalog präsentiert, in dem es neben der konsequenten Anwendung des Verursacherprinzips, der aktiven Unterstützung der Waldbewirtschaftung und der Eindämmung direkt waldschädigender Einflüsse des Tourismus auch um eine offene Informationspolitik geht („grüne Tourismusplanung“). Die Lektüre dieser Broschüre wäre sicherlich auch für die Organisatoren der Olympiade 1992 in Frankreich hilfreich gewesen. Yörn Kreib

Hansruedi Müller/Mark Egger: Achtung Steinschlag! Wechselwirkung zwischen Wald und Tourismus · Strategien zu einer waldverträglichen Tourismuspolitik. Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Bern 1991, 15 Mark

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen