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Kohl verteidigt Einheitswährung

Hamburg (dpa/vwd) — Bundeskanzler Helmut Kohl hat die Pläne für eine europäische Einheitswährung gegen die Bedenken der Deutschen Bundesbank verteidigt. Die Bundesregierung werde die D-Mark keiner Ideologie opfern, sagte der Kanzler am Samstag auf dem Landesparteitag der schleswig-holsteinischen CDU in Eckernförde. Eine einheitliche Währung, wie sie in den Maastrichter Verträgen der zwölf EG-Länder am Freitag beschlossen wurde, sei die Grundvoraussetzung für eine stabile Währungspolitik.

Ganz anderer Meinung ist dagegen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB): Als Folge der Währungsunion drohe schon in den nächsten Jahren ein Sozialabbau in ganz Europa. In einem Interview der 'Neuen Osnabrücker Zeitung‘ (Samstagsausgabe) sagte DGB-Vorstandsmitglied Manfred Geuenich, auch in der Bundesrepublik seien Eingriffe in staatliche Leistungen vor allem zu Lasten der Arbeitnehmer zu befürchten.

In der Diskussion um die Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft zeigte sich Kohl in Eckernförde davon überzeugt, daß Schweden, Norwegen und Finnland bereits 1995 Mitglieder der EG sein werden. Auch den baltischen Staaten sowie Ungarn, Polen und der CSFR sei zu wünschen, daß sie „so schnell wie möglich einen Standard erreichen, der ihnen den Weg nach Europa möglich macht“. In der ungarischen Stadt Pecs empfahl Lambsdorff den Ländern Ungarn, Polen und CSFR, sich schon jetzt offiziell um eine Mitgliedschaft in der EG zu bewerben. Der Zwölferklub sei keine geschlossene Gesellschaft, sagte Lambsdorff am Samstag auf dem Kongreß der ungarischen liberalen Partei FIDESZ. Auch die Schweiz wird nach Einschätzung ihres Notenbankpräsidenten Marcus Lusser „längerfristig an einer EG-Mitgliedschaft nicht vorbeikommen“.

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