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Massenproteste gegen Togos Militär

■ 50.000 demonstrierten in Lomé/ Frauen führen bei Märschen gegen Armeewillkür

Berlin (taz) — In Togo steigen wieder die Spannungen, und diesmal geben nicht so sehr Akademiker, sondern die einfache Bevölkerung von Lomé den Ton an: Beinahe wöchentlich kommt es in der Hauptstadt zu Demonstrationen gegen das Militär, das seit dem Staatsstreich von November 1991 wieder nahezu zu alter Macht zurückgefunden hat. Der bisher größte Protestmarsch vereinte am Sonntag 50.000 Personen. Vor allem Frauen waren es, die im Januar die Serie von Protesten starteten: die Marktfrauen, mächtige Figuren im informellen Sektor der Wirtschaft, und die Angehörigen der mehreren hundert Menschen, die seit 1990 bei Unruhen in Togo ums Leben kamen. Die Mobilisierung richtet sich vor allem gegen mehrere Terroranschläge, mit denen das Militär die Opposition einzuschüchtern versucht. Seit November sind die Büros mehrerer Zeitungen, die Häuser einiger prominenter Oppositioneller und das Verwaltungszentrum der einzigen Universität Togos politisch motivierten Brandstiftungen zum Opfer gefallen. Bei letzterer Aktion gingen das Computersystem und alle Archivbestände seit 1965 in Flammen auf. D.J.

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