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Bald hoppeln die Pferde wieder

■ Treuhandanstalt verkauft Ostberliner Rennbahn Hoppegarten an Union-Klub

Mitte. Auf der Galopprennbahn Hoppegarten soll bald wieder im großen Stil gewettet werden. Die Treuhandanstalt vergab gestern das 430 Hektar große Gelände an den Berliner Union-Klub. Das Nachsehen hatte der Springreiter Paul Schöckemöhle, der sich ebenfalls um das traditionsreiche Gelände beworben hatte. Wie Günter Rexrodt vom Treuhand-Vorstand erklärte, betrage der unmittelbare Verkaufspreis 2,5 Millionen Mark. Der Klub hofft, durch den Verkauf von Grundstücksteilen 30 Millionen Mark einzunehmen. Davon sollen laut Vertrag 15 Millionen später an die Treuhand zurückerstatten werden. Rexrodt hob besonders die Sicherungen im Vertragswerk hervor, mit der »Spekulationen aus rein privatwirtschaftlichen Interesse« unmöglich seien. So wurde der Klub verpflichtet, 30 Millionen Mark in die Rennanlage zu investieren. Bei einem vorzeitigen Ende des Klubs fallen zudem die Grundstücke an den Bund zurück. Erlöse, die der Klub aus Verkäufen von Grundstücksteilen von Hoppegarten einnimmt, müssen in den Rennbetrieb investiert werden. Schrittweise sollen in den nächsten Jahren bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigt werden; zur Zeit sind es 25. Rexrodt bestätigte, daß auf dem Gelände gastronomische Einrichtungen ausgebaut werden sollen. Zugleich versicherte er, daß in Hoppegarten »kein Disneyland oder ein ähnlich geartetes Treiben aufgezogen wird«. Keine Beachtung fanden durch den jetzt getätigten Verkauf die Rückübertragungswünsche des Landes Brandenburg. Brandenburg hatte gefordert, das Verwaltungs- und Finanzvermögen des ehemaligen VEB unentgeltlich übertragen zu bekommen. Sollte Brandenburg in einem eventuellen Gerichtsverfahren recht bekommen, so Rexrodt, sei in dem Vertrag mit dem Union-Klub sichergestellt, daß Grund und Boden wieder an die Treuhand zurückgegeben werden. sev

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