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Thema heute: Opus Dei

Sekte, Mafia oder gottesfürchtiges Werk? Wenige Monate vor der Seligsprechung seines Gründers Escrivá de Balaguer ist die Debatte um Opus Dei neu aufgeflammt. Nach langen Jahren zähen Kampfes haben die Vertreter des „Werks Gottes“ im Vatikan zahlreiche Posten besetzt — dem rechten Papst sei Dank. Auch in Lateinamerika, wo die linken Befreiungstheologen von der offiziellen Kirche zurückgedrängt werden, und in Osteuropa, wo endlich der „atheistisch-kommunistische Feind“ das Feld geräumt hat, sind die militanten Katholen auf dem Vormarsch. Was zu seiner Gründung ein elitärer Intellektuellenverein war und dann sein Interesse der Geldbeschaffung zuwandte, verfährt heute vor allem nach der Devise: Lasset die Kindlein zu mir kommen. Opus sei eine Sekte, versichert der Soziologe Alberto Moncada, und verfolge Kinder. Unterstützt wird diese These von zahlreichen Beschreibungen ehemaliger Mitglieder, die Jahre brauchen, ehe sie sich aus dem Geflecht von mittelalterlichen Züchtigungsritualen und simplistischer Kreuzzugsideologie gelöst haben. Gleichwohl findet Opus weiter Anhänger — Integrismus zieht eben nicht nur im arabischen Raum.

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