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Die mysteriösen Phantomtrupps der FIS

■ Von algerischen „Mudschaheddin“ und „Afghanen“

Berlin (taz) — Immer häufiger tauchen in der Berichterstattung über Algerien mysteriöse Kämpfer auf, die wahlweise „radikale Fundamentalisten“, „Mudschaheddin“ oder „Afghanen“ genannt werden, wenn sie nicht sogar „schwarz geschminkte Augen“ haben — „märchenhaft wie aus 1001 Nacht“, wie 'dpa‘ schreibt. Tatsächlich sind aus Algerien, wie aus den meisten arabischen Staaten, während der 80er Jahre Volontäre nach Afghanistan gezogen, um auf der Seite insbesondere von radikal-islamistischen Widerstandsgruppen gegen den Kommunismus zu kämpfen. Wie viele es waren und was aus ihnen wurde, ist nicht bekannt. Daß in Algerien Afghanistan-Veteranen leben, ist sicher; daß sie allerdings in regelrechten Geheimkommandos organisiert wären, ist Spekulation. In den staatlichen algerischen Medien gelten „Afghanen“ als Stoßtrupps der FIS. So hätten im November „Afghanen“, angeführt natürlich von einem „Tayeb al-Afghani“, einen bewaffneten Angriff auf Armeeposten im Osten Algeriens verübt. Auch die acht Polizisten, die seit letztem Sonntag getötet wurden, gehen nach offizieller Darstellung auf das Konto dieser Elitekommandos. Mit dem Begriff „Mudschaheddin“ sind in Algerien dagegen nicht unsichtbare Stadtguerilleros gemeint, sondern Veteranen des Befreiungskrieges gegen Frankreich. Das vor einigen Jahren aufgelöste „Ministerium für Mudschaheddin“ wurde von Premier Ghozali nach seinem Amtsantritt im Sommer 1991 wieder eingerichtet, und auch der jetzige Juntaführer Boudiaf kann als „Mudschahed“ gelten. Der Begriff symbolisiert in gewissem Sinne die algerische Befreiung. Kein Wunder daher, daß im Kampf zwischen Armee und Islamisten darum, wer das Erbe des freien Algerien legitim verkörpert, eine Monopolisierung dieses Begriffes durch eine der beiden Seiten nicht hingenommen wird. D.J.

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