: Kolloquium zum Reichstagsumbau
■ Unter der Leitung von Rita Süssmuth beraten am Wochenende Experten und Politiker
Berlin. Ein zweitägiges Kolloquium mit Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) berät am Wochenende in Berlin über den Umbau des Reichstagsgebäudes zum Sitz des Deutschen Bundestages. Hochkarätige Experten aus Politik, Architektur und Verwaltung wollen Vorgaben für die künftige Nutzung der 1894 fertiggestellten und nach dem Zweiten Weltkrieg umgebauten Monumentalanlage entwickeln. Diskutiert werden heute und morgen unter anderem die Sitzordnung im Plenarsaal, erforderliche Umbauten und deren architektonische Gestaltung sowie eine mögliche Umbenennung. Beschlüsse werden nicht gefaßt.
Strittig ist, ob der Parlamentsbau sein historisches Gründerzeit-Aussehen wieder erhalten soll. Als Alternativen steht eine Gestaltung im Sinne des puristischen Nachkriegsumbaus oder eine moderne Interpretation beider Stile zur Diskussion. Unklar ist auch, ob die »Brüche deutscher Geschichte« wie der Reichstagsbrand thematisiert werden sollen. Das Kolloquium ist die Auftaktveranstaltung für einen Bau- und einen Stadtplanungswettbewerb, die in diesem Frühjahr ausgeschrieben werden. Der Bau zwischen Brandenburger Tor und Spree hat in den letzten hundert Jahren alle Höhen und Tiefen deutscher Geschichte miterlebt. Am 9. November 1918 rief der Sozialdemokrat Scheidemann die erste deutsche Republik aus. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen