: Alternativen zur geplanten Europipe
■ Neue Varianten liegen am Rand vom Wattenmeer
Die niedersächsische Landesregierung hat jetzt zwei alternative Trassenvarianten in das Raumordnungsverfahren für die geplante Erdgasleitung „Europipe“ eingebracht. Im Gegensatz zu der Streckenführung, die der norwegische Erdgaskonzern Statoil bevorzugt, verlaufen diese Trassen größtenteils am Rand des Nationalparks Wattenmeer, sagte Innenminister Gerhard Glogowski (SPD) gestern. Die Trassenführungen im Bereich der Ems-und der Jademündung würden jetzt in das seit Dezember 1991 laufende Raumordnungsverfahren einbezogen. Allerdings hätten auch diese Varianten erhebliche ökologische Eingriffe zur Folge.
Übergabestation soll in allen Fällen Emden bleiben. Statoil bevorzugt jedoch nach Angaben Glogowskis noch immer die beantragte Trasse über Norderney, die mitten durch den Nationalpark führt. Eine solche Streckenführung sei als umweltverträglich „schwer vorstellbar“, sagte Jan Henrik Horn (Grüne), Staatssekretär im Umweltministerium. Von dieser Trasse seien erhebliche Gefahren für die Wildmuschelbänke, Seegraswiesen oder die Liegeplätze der Seehunde zu befürchten.
Ohne den Bau einer neuen Erdgasleitung erwartet Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) erhebliche Verzögerungen bei der energiepolitischen Umorientierung Niedersachsens. Der Bau einer alternativen Trasse würde drei oder viermal teurer sein als eine Pipeline mitten durch den Nationalpark. dpa
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