: Chemie und Gewalt fordern 15 Tote bei Demonstration in Zaire
Nairobi/Brüssel (dpa) — Mindestens 15 Menschen sind am Sonntag in Kinshasa, der Hauptstadt des zentralafrikanischen Staates Zaire, bei einer friedlichen Demonstranten von Sicherheitskräften getötet worden. Rund hunderttausend Menschen hatten nach belgischen Angaben bei Protestmärschen in mehreren Stadtteilen die Einführung eines Mehrparteiensystems gefordert. Die Kirche hatte aufgerufen, für die sofortige Wiedereinsetzung der Nationalkonferenz zu demonstrieren, die im Januar auf Anordnung von Präsident Mobutu Sese Seko suspendiert wurde. Die Stadtverwaltung hatte die Kundgebung jedoch verboten. Die Regierungstruppen eröffneten auf den friedlichen Marsch das Feuer. Nach Augenzeugenberichten übergossen die eingreifenden Soldaten außerdem gezielt Priester mit Chemikalien, so daß einige mit schweren Verätzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Die Sicherheitskräfte hätten willkürlich auf Frauen und Kinder eingeschlagen. Der Vorsitzende der zairischen Menschenrechtsliga sprach im belgischen Rundfunk von zahlreichen Verletzten. Über dreißig Priester sollen festgenommen worden sein.
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