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Haitianisches Militär verschärft Jagd auf die Anhänger Aristides

Chicago (afp) — Die haitianische Armee hat ihre Aktionen gegen Anhänger des gestürzten haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide verstärkt. Wie die amerikanische Zeitung 'Chicago Tribune‘ am Sonntag berichtete, richtete das Militär in einigen ländlichen Gebieten bereits ein „feudales Regime“ ein. Häuser von Anhängern Aristides würden niedergebrannt und ihre Bewohner vertrieben, hieß es weiter. Allein in Sainville im Nordosten des Landes seien mehr als 120 Häuser von Soldaten oder paramilitärischen Verbänden zerstört worden.

Betroffen von den Säuberungsaktionen des Militärs seien auch die drei großen Städte Port-au-Prince, Cap Haitien und Jeremie. Die Zeitung berief sich in ihrem Bericht, der von einem Korrespondenten vor Ort abgefaßt war, auf Angaben von Betroffenen.

Seit dem Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Aristide am 30. September sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen in Haiti 1.500 Menschen getötet worden. Mindestens 15.000 Haitianer sind seit dem Putsch mit Booten aus ihrer Heimat geflohen. Die meisten wurden noch auf See von der US-Küstenwache abgefangen und auf dem US-Navy-Stützpunkt Guantanamo Bay auf Kuba interniert. Das amerikanische Außenministerium besteht weiterhin auf der Abschiebung der Asylsuchenden mit der Begründung, es handele sich um Wirtschaftsflüchtlinge, nicht um politisch Verfolgte.

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