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Sinn Fein fordert Einsatz der UNO und der EG in Nordirland

Dublin (taz) — Sinn Fein, der politische Flügel der Irisch-Republikanischen Armee (IRA), forderte am Wochenende die Europäische Gemeinschaft und die Vereinten Nationen auf, sich für ein vereinigtes Irland einzusetzen. Der Parteivorsitzende Gerry Adams sagte auf dem Parteitag in Dublin, die Lösung des Nordirlandkonflikts dürfe nicht mehr länger den Regierungen in London und Dublin überlassen bleiben. Ein vereintes Irland sei Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden.

Adams verlangte von der britischen Regierung, endlich Gespräche mit Sinn Fein aufzunehmen. Er sagte, seine Partei befürworte keine gewaltsame Lösung, fügte jedoch hinzu, daß er das „Recht auf bewaffneten Kampf“ anerkenne. Bereits im Vorfeld des Parteitags war es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Dubliner Stadtverwaltung verweigerte Sinn Fein die Benutzung des traditionellen Tagungsorts: Das Mansion House, in dem 1919 das erste — von London nicht anerkannte — irische Parlament tagte, wurde statt dessen an eine Organisation vermietet, die dort eine Protestkundgebung gegen Sinn Fein veranstaltete. Ralf Sotscheck

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