Dakar Kunstbiennale DAK'ART: Programm der Reise

zur 14. DAK'ART: 22. Mai- 3. Juni 2022

Ausstellung der Künstlerin Leila Adjovi aus Bénin auf der 13. Dak’Art 2018 Bild: Archiv

Teilnahme nur für Geimpfte bzw. Genesene möglich (Details in: Preise und Leistungen)

1. Tag

Mit dem Brussel Airline-Flug landen Sie am Nachmittag in Dakar. Transfer durch unsere Agentur zum Hotel in der Innenstadt, wo Reiseleiter Ibou Diop Sie begrüßen wird. Bei einem Spaziergang in der Umgebung des Hotels werden Sie viele Hinweise auf die 14. Kunstbiennale DAK‘ART sehen (www.biennaledakar.org). Das gemeinsame Abendessen findet am ersten Tag im Hotel statt, weil einige Reisende vermutlich später ankommen

Wer mit Iberia oder Air France fliegt, landet erst nach 20 Uhr auf dem Flughafen; unsere Agentur wird für die Reisenden beider Airlines ebenfalls einen Transfer zum Hotel bereitstellen.

2. Tag

Beim Frühstück lernt sich die gesamte Reisegruppe kennen; danach erläutert der Reiseleiter das Programm der kommenden Tage. Heute nehmen wir uns die Zeit, uns in Ruhe in Senegals Hauptstadt umzuschauen.

Nach dem Frühstück erkunden wir die Stadt bei einer Bustour in Begleitung von Babacar Mbaye Ndaak, einem Lehrer für Geschichte und Geographie, zugleich Märchenerzähler („Griot“) und Vorsitzender des Verbands senegalesischer Griots. Es geht vom Bahnhof im historischen Zentrum über den „Parc culturel” und das neue Museum der Zivilisationen in einem großen Kreis um das Zentrum herum durch die Stadtteile Ngor und Yoff, vorbei am Leuchtturm vom Cap Manuel, an der „Porte du Millénaire“ und dem Universitäts- Campus zur Moschee „de la divinité“ und dem „Denkmal der afrikanischen Wiedergeburt“.

Stadtteilmarkt in Dakar Bild: Herby Sachs

Wir haben den ganzen Tag Zeit für diese Tour, die wir zum Mittagessen bei der Modedesignerin Lala Diop unterbrechen. Hier können Sie Stoffe und Kleider aussuchen bzw. maßgerecht anfertigen lassen. Danach setzten wir die Rundfahrt fort bis zum „Village des Arts“, ein Viertel in Dakar mit über 50 Künstler-Ateliers und Galerien. Am Nachmittag treffen wir dort den Maler Zulu Mbaye – einen der Großen in Dakar‘s Kunstszene –, der uns dieses Künstlerdorf zeigt und dessen Geschichte erzählt.

Abendessen mit Alibeta (Künstler, Aktivist und Wissenschaftler); mit ihm können wir über die Geschichte der Kunst- und Kulturförderung im Senegal diskutieren.

3. Tag

Heute widmen wir uns der Kunstbiennale: nach dem Frühstück geht es ins „Village de la Biennale“. Hier treffen wir Kuratorinnen und Künstlerinnen deren Werke präsentiert werden. Wir schauen uns prämierte Werke an und führen Gespräche mit Organisatoren der Biennale.

Bei einem späten Mittagessen treffen wir den Journalisten Mame Less Camara. Am Nachmittag schauen wir uns in der Nationalen Kunst-Galerie des Kulturministeriums die Ausstellung „Hommages“ an. Danach treffen wir den Sécretaire Générale Artistique der Biennale.Abendessenin einem Restaurant.

Skulptur auf der Dak'Art 2018 Bild: Eric van Grasdorff

4. Tag

Am Vormittag besuchen wir den Journalisten Tidiane Kassé in seinem Büro. Er gehört zu den Intellektuellen des Landes und leitet das Senegal-Büro der panafrikanischen Internet-Plattform „Pambazuka“.

Nach der Mittagspause zieht uns wieder die DAK‘ART in ihren Bann: wir schauen uns verschiedene Ausstellungen und Performances im Kulturzentrum „Raw“ an, einem „Zentrum für Kunst, Wissen und Gesellschaft“.

Beim Abendessen in einem Restaurant wird uns Prof. Mamadou Fall, der Leiter des Confucius Instituts in Dakar begleiten. Wir können mit ihm über die aktuelle Rolle Chinas in Westafrika diskutieren.

5. Tag

Am Vormittag bewegen wir uns – teilweise mit den kleinen bunten Stadtbussen, die freundlicherweise „car rapide“ (Schnellbusse) genannt werden – in einigen zentralen Vierteln von Dakar wie Marché HLM, Medina und Marché Sandaga, Medina Rufisque und Guediawaye. Wir haben den ganzen Tag Zeit, gemeinsam und auch phasenweise individuell, in diesen populären Bezirken ein anderes Gesicht von Kunst und Kunsthandwerk kennen zu lernen.

Sie werden hier junge Kuratorinnen und Kuratoren sowie Mitarbeiter*innen der Filminitiative Ciné-Banlieu treffen und Einblicke in deren Schaffensprozess erhalten. Außerdem lernen Sie die Theatergruppe Kaddu Yaraax kennen und Musiker, die sich in der Bewegung „Y’en a marre“ engagieren.

Theatergruppe Kaddu Yaraax auf der Dak'Art 2016 Bild: Eric van Grasdorff

6. Tag

Gleich nach dem Frühstück gehen wir zum IFAN-Museum; dort sind die Ausstellungen der "Commissaires invités" (Gastkuratoren). Das 1938, also bereits in der Kolonialzeit gegründete IFAN-Institut (Abkürzung von: „Institut Fondamental d’Afrique Noire“) betreibt u.a. das älteste kunsthistorische Museum Westafrikas.

Benannt nach einem der IFAN-Direktoren besitzt das Musée Théodore Monod heute die größte und wichtigste Sammlung auf dem afrikanischen Kontinent zu Objekten westafrikanischer Provenienz. Es nimmt regelmäßig an der DAK‘ART mit Ausstellungen zeitgenössischer afrikanischer Künstler teil. Diese Ausstellungen der Gastkuratoren (Lou Mo, Salma Lahlou und Mlourad Montazami) ergänzen die internationale Ausstellung. Jede/r der drei präsentiert ein künstlerisches Projekt zum diesjährigen Thema der DAK‘ART.

Beim gemeinsamen Mittagessen treffen wir uns mit dem Filmemacher Elhadji Demba Dia. Er gehört zur aufstrebenden Generation senegalesischer Filmemacher. Am Nachmittag bietet sich der Besuch weiterer Ausstellungen an (Monument de la Renaissance, Place du Souvenir, Maison des Anciens Combattants, Galerie le Manège/Institut Français), nach 21 Uhr finden zudem verschiedene Performances im „Village de la Biennale“ statt.

7. Tag

Nach dem Frühstück geht es mit der Fähre zur Insel Gorée, einem Symbol der „Maafa“, des transatlantischen Sklavenhandels. Von hier aus wurden jahrhundertelang Menschen in die Sklaverei deportiert. Auch wenn neuere Studien inzwischen die Zahl der über Gorée verschifften Menschen nach unten korrigiert haben, bleibt diese winzige Insel ein Ort des Gedenkens.

Der traditionelle Märchenerzähler ('Griot') Babacar Mbaye Ndaak (rechts) auf der Insel Gorée im Gspräch mit einem Freund Bild: Herby Sachs

Die DAK’ART findet auch auf Gorée statt, wir besuchen die Off-Ausstellung und führen Gespräche mit Künstler*innen. Doch wir beschäftigen uns auch mit der Geschichte der Insel und besuchen das „Haus der Sklaven“, ein Originalschauplatz, weltberühmt durch die „Tür ohne Wiederkehr“. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, das „Musée de l‘histoire“ zu besichtigen. Es gibt einen Überblick über die senegalesische Gesellschaft und deren Geschichte, geprägt von Kolonisation und Widerstand.

Am Abend, nachdem die Tagestouristen die Insel wieder verlassen haben, wird es ruhig im Hafen von Gorée. In einem kleinen Hafen-Restaurant werden wir zu Abend essen und können die Insel und ihre machtvolle Geschichte auf uns wirken lassen.

8. Tag

Nach dem Frühstück in Gorée nehmen wir die Fähre zurück nach Dakar und machen uns dann auf den Weg nach Saint-Louis im Norden des Senegals, nahe der Grenze zu Mauretanien. Eine Pause legen wir ein in der Kleinstadt Tivaouane, dem senegalesischen Zentrum der marokkanischen Tijaniyya-Sufi-Bruderschaft, die in Senegal auch große Bedeutung besitzt.

Saint-Louis war die erste französische Siedlung auf dem afrikanischen Kontinent, gegründet vor 350 Jahren. Zunächst ebenfalls als Umschlagplatz für den Sklavenhandel auf einer langgezogenen Insel mitten im Senegal-Strom gebaut, wurde Saint-Louis später zur Hauptstadt des Landes vor der Unabhängigkeit. Die Bewohner*innen von Saint-Louis (wie auch die von Dakar, Rufisque und der Insel Gorée, der so genannten „Vier Kommunen“) waren in der Kolonialzeit formell Franzosen.

In der Altstadt von Louis am Senegal-Fluss, der ersten Hauptstadt in der Kolonialzeit Bild: Archiv

Gegen Abend werden wir in Saint-Louis eintreffen, wenn die von Gustav Eiffel gebaute Brücke über dem Senegal-Strom sich harmonisch in die Farben der Dämmerung einfügt. Abendessen und Übernachtung in einem Hotel auf der historischen Insel.

Auch in St. Louis finden Ausstellungen und Performances der DAK’ART statt. Wir haben vor oder nach dem Abendessen Gelegenheit zu einem ersten Rundgang.

9. Tag

Nach dem Frühstück auf der Hotel-Terrasse schauen wir uns vormittags zu Fuß diese denkmal-geschützte Stadt an: die Wissenschaftlerin Fatima Fall begleitet uns auf diesem Stadtrundgang.

Am Nachmittag besuchen wir DAK'ART-Performances und -Ausstellungen (das genaue Programm wird erst kurzfristig veröffentlicht). Doch wir haben auch Zeit, die Modedesignerin Rama Diaw in ihrer Boutique zu treffen.Haute Couture hat im Senegal einen hohen Stellenwert und eine Reihe von auch international beachteten Modemacherinnen hervorgebracht. Wer Lust hat, kann auch individuell durch die Altstadt von St. Louis schlendern. Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant beschließen wir den Tag.

Ein Treffen mit der Multimedia-Künstlerin Fatou Kandé Senghor ist in Thiès geplant Bild: Eric van Grasdorff

10. Tag

Nach dem Frühstück verlassen wir St. Louis und fahren zurück gen Süden. In der Provinzhauptstadt Thiès legen wir einen Stopp ein und treffen die Multimedia-Künstlerin Fatou Kandé Senghor. Danach geht die Busfahrt weiter zur Atlantikküste südlich von Dakar bis zu dem kleinen Ort Toubab Dialow, in dessen Umgebung sich verschiedene Künstler*innen niedergelassen haben.

Am Nachmittag kommen wir an der „Petite Côte” an und checken im Hotel Espace Sobo Badé ein. Von dem haitianisch-senegalesischen Dichter, Theatermacher und Künstler Gérard Chenet ins Leben gerufen, ist Espace Sobo Badé ein märchenhaft anmutendes und malerisch gelegenes Hotel mit Blick aufs Meer, aber auch ein Ort der Kultur und des Kulturaustauschs. Das Abendessen gibt es im Hotel und danach, mit etwas Glück, auch noch eine DAK’ART- Performance – so war es zumindest bei früheren Kunstbiennalen.

11. Tag

Nach dem Frühstück besuchen wir die Tanzschule /École des sables/ von Germaine Acogny. Das Inter-nationale Zentrum für traditionelle und zeitgenössische afrikanische Tänze ist eine professionelle Schule mit theoretischem und praktischem Unterricht, ein Forschungslabor und ein Raum für Begegnungen und Austausch, Konferenzen und künstlerische Residenzen für Tänzer aus Afrika und allen Kontinenten. Das weltweit anerkannte Zentrum ist zu einem globalen Tanzdorf geworden, das sich auf den Reichtum der Tänze und Kulturen Afrikas stützt, ein Ort, an dem Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt zusammenkommen, um mit neuen Energien neue Tänze zu schaffen.

Blick von der Terrasse des Hotels Sobo Badé vor der Atlantikküste Bild: Herby Sachs

Gegen Mittag fahren wir in ein Nachbardorf und treffen uns mit der Fraueninitiative „Mame Pouya“, die sich als Restaurant mit hochwertigem Essen einen Namen in der Region gemacht hat. Wir können bei der Diskussion natürlich auch etwas kosten.

Nach dem intensiven Programm der vergangenen Tage bietet der Nachmittagdie Gelegenheit zum Ausruhen und Verarbeiten der vielen Eindrücke. Wer Lust hat, kann am langen Strand spazieren gehen oder sich in der Hotelanlage ausruhen. Zum Abendessen treffen wir uns wieder im Hotel.

12. Tag

Am letzten Tag heißt es Abschied nehmen. Doch am Vormittag steht noch ein Treffen mit dem Maler Mansour Ciss auf dem Programm. Wir besuchen den hier und auch in Berlin lebenden Künstler in seinem Atelier in der „Villa Gottfried“. Mansour Ciss wird uns über seinen Schaffensprozess berichten und seine Vision von Kunst erläutern.

Am Nachmittag heißt es dann Koffer packen. Bei einem frühen Abendessen im Hotel Sobo Badé besteht noch die Gelegenheit, sich über die Erfahrungen der Reise auszutauschen. Gegen 17 Uhr beginnt die Fahrt zum Flughafen Dakar, um den Brussels Airlines-Flug um 21.15 Uhr zu erreichen (andere Flugverbindungen sind später).

13. Tag

Mit allen Flugverbindungen erreichen Sie bis zum frühen Nachmittag Ihre Heimatstadt.

Umstellungen und Änderungen im Detail möglich. Stand: 1. Februar 2022

Für den Senegal sind keine Impfungen erforderlich; was Sie in Bezug auf Impfungen beachten sollten, finden Sie in den Länderinformationen des Centrum für Reisemedizin (CRM) (www.crm.de/laender); die taz-Reise gehört in die Rubrik 'Reisebedingung 3'