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Feuriger Abgang

Hamburg (taz) — Eine Oberärztin der Suchtstation im Allgemeinen Krankenhaus Ochsenzoll in Hamburgs Norden hat ihrer beruflichen Drangsal ein flammendes Ende gesetzt.

In der Nacht zum Freitag, kurz vor Mitternacht, verließ Dr. Elisabeth- Maria R.-Sch. das brennende Büro ihres Vorgesetzten. Als ein Wachmann, der Rauch aus dem Pavillon72 auf dem weitläufigen Anstaltsgelände steigen sah, die entnervte und, wie sich später herausstellen sollte, auch ziemlich betrunkene Ärztin ansprach, flüchtete sie zu ihrem Auto. Sie kam nicht weit, schon ein paar Ecken weiter wurde sie von der Mannschaft eines Peterwagens gestellt. Sie sei angetrunken und aggressiv gewesen und habe verwirrt gewirkt, hieß es. Das Büro des Leiters der Suchtambulanz brannte samt Bibliothek fast völlig aus — 50.000 Mark Sachschaden. „Es ist nicht so schlimm“, wiegelte der betroffene Chefarzt Dr. Bert Kellermann ab, aber verstehen könne er die Tat nicht. Kellermann gelte im Betrieb als umgänglicher Mensch, wunderte sich auch ein Kollege. Die 46jährige Suchttherapeutin wurde zur Beobachtung in die psychiatrische Abteilung im AK Eilbek eingeliefert. Möglicherweise findet sie hier das Quantum Verständnis, auf das sie aus bisher ungeklärten Gründen bei ihrem Chef nicht mehr zu hoffen wagte. J.K.

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