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Mehr als fragwürdig

■ "Drei israelische Rekruten erstochen", taz vom 17.2.92

betr.: „Drei israelische Rekruten erstochen“, taz vom 17.2.92

Wie kann die taz die israelische Behauptung, daß die drei Soldaten von einem palästinensischen Kommando ermordet wurden, einfach so übernehmen, ohne daß Beweise vorliegen? Das ganze ist doch mehr als fragwürdig, zumal selbst in Israel gefragt wird, wie die Leute trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen in das Militärlager eindringen konnten und unbemerkt wieder verschwinden.

Aber es liefert der israelischen Regierung einmal mehr Grund, einfach so in ein Nachbarland (Libanon) zu fliegen und palästinensische Flüchtlingslager zu bombardieren. Und es paßt doch irgendwie zu der zögernden Haltung Israels bezüglich der Friedensverhandlungen. Ein erneuter Anlaß, der gerade recht kommt, diese wieder einmal zu verzögern und über die palästinensischen „Terrorbanden“ zu hetzen. [...] Zu diesem Thema gibt es Parallelen genug in der Geschichte, zum Beispiel im anglo-irischen Konflikt: In den siebziger Jahren verübte die britische Spezialeinheit SAS mindestens zwei Bombenanschläge in der irischen Hauptstadt Dublin, die anfangs der IRA zur Last gelegt wurden. Beide Attentate ereigneten sich pünktlich und kalkuliert am Vortag einer Abstimmung über Anti-Terror-Gesetze, die daraufhin vom irischen Parlament mit großer Mehrheit verabschiedet wurden. [...] Renate Döhr, VEB (Vereinigte EinmischerInnen Berlin)

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