: FIS zieht in Algerien eine Bilanz des Schreckens
Algier (afp) — Nach einer ersten Bilanz der Islamischen Heilsfront (FIS) sind nach der Machtergreifung der algerischen Junta rund 150 Menschen getötet und 700 verletzt worden. Etwa 30.000 wurden verhaftet, hieß es in der 4. Ausgabe des Bulletins 'Minbar el Djoumoua'a‘, das das FIS-Büro gestern in Algier veröffentlichte. Der genaue Zeitraum, auf den sich diese Angaben beziehen, wurde nicht genannt. Rund 70 Tote seien unter 18 Jahren gewesen; sieben Kinder und Jugendliche seien durch Tränengas erstickt worden. Insgesamt zwölf Kinder unter 12 Jahren seien ums Leben gekommen. 30.000 Menschen wurden der FIS- Bilanz zufolge verhaftet, 14.000 allein in der Woche zwischen dem 7. und 14.2. In der Sahara seien Internierungslager in Timimoun, Ouargla, Adrar und in Reggane errichtet worden. Die „Arabische Liga für die Verteidigung der Menschenrechte“ hat den algerischen Staatsrat aufgefordert, die Lager spätestens bis zum April aufzulösen. Die Temperaturen in der Sahara stiegen bereits im Frühjahr auf bis zu 50 Grad im Schatten. Spätestens dann seien die Inhaftierten vom Tode bedroht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen