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Hollands Geheimdienst wird abgeschafft

Den Haag (dpa) — Die Niederlande verabschieden sich von der internationalen Geheimdienstbühne: Der Auslandsaufklärungsdienst IDB, vergleichbar dem deutschen Bundesnachrichtendienst, wird zum Januar 1994 aufgelöst und soll auch durch keine neue Organisation ersetzt werden. Begründung des obersten Agenten-Dienstherrn, des Haager Regierungschefs Ruud Lubbers: Andere ausländische Geheimdienste hätten kein Vertrauen mehr in den IDB.

Und das kam so: Nachdem das klassische niederländische Spionageziel Ostblock nicht mehr lohnend war, mußte der Dienst ziemlich abspecken. Aus Frust darüber packten ein paar Agentenführer aus. In der Redaktionsstube einer angesehenen Zeitung berichteten sie nicht nur über dunkle Geschäfte und illegale Abhörpraktiken. Sie gaben auch operationelle Geheimnisse preis, legten beispielsweise im Detail dar, an welchen niederländischen Botschaften auf der Welt Spione auf Posten waren. Die stark reduzierte Mannschaft muß sich einzig und allein auf den surinamischen Kokainhandel konzentrieren, und zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei.

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